Dreadlocks und ihre Klischees

Die Top-Ten Dreadlocks Klischees

10. Ey, Rastaman!

Ein klassisches Beispiel von Ahnungslosigkeit. Die Begrifflichkeit um Dreads ist oft nicht ganz klar und so tendieren Menschen, die mit dem Themenkomplex der Dreadlocks nichts zu tun haben zur Verallgemeinerung. Aus Dreadlocks wird eine afrikanische Frisur und die betitelt man einfach der Unwissenheit halber als „Rasta“. Die meisten hier lesenden werden dies wohl wissen, aber für alle anderen: Dreadlocks sind ganz klar nicht mit Rastazöpfen gleichzusetzen. Während bei Rastas die Haare lediglich zu dünnen Zöpfen geflochten werden, enstehen Dreadlocks über einen langen Zeitraum hinweg. Bei Dreadlocks handelt es sich nicht um geflochtenes Haar, sondern Dreads sind geFILZTES Haar.

9. Rastafari-man?

Die nächste Frage ist dürfte einem im deutschen Raum nicht so häufig unterkommen, doch den ein oder anderen mag bereits schonmal die Frage erreicht haben, ob man denn nun zur Rastafari Religion konvertiert sei. Nun, auch wenn das natürlich vorkommen kann, ist es wohl eher unwahrscheinlich. Die Frage lässt sich erneut auf unwissende Verallgemeinerung zurückführen. Denn viele wissen nicht, dass Dreadlocks schon viel älter sind als Bob Marley selbst. Die Rastafari zum Beispiel berufen sich auf alte Bibel-Zitate und auch in vielen anderen Weltreligionen ist dieser urtümliche Haarstil vorzufinden.

8. Wann nimmst du die dann ab?

Es kommt immer wieder mal vor, dass Leuten die verfilzten Matten so unecht vorkommen, dass sie nachhaken, wie oft man sie rausnehmen würde. Auch die Frage „Wie oft macht man sich die neu?“ ist hier sehr beliebt. Ein Dreadlocks-Träger belächelt eine solche Frage meist, denn der/die Fragende weiß oft nicht, das man die Frisur lange trägt. Und das muss man auch durchaus, denn der Verfilzungsprozess braucht seine Zeit. Sind die Haare bloß miteinander verworren, liegen technisch gesehen noch keine vollendeten Dreadlocks vor. Auch dass hinter einer solchen Frisur ein kompletter Tag Arbeit steckt, unterschätzen viele. Anders ist dies bei künstlichen Dreadlocks, sogenannten Poppydreads. Hier werden oft quietschbunte Dreadlocks aus Kunsthaar in die Haare geflochten. Die mögliche Tragezeit variiert sehr stark abhängig von Haarwachstum und Penibilität des Trägers.

7. Wie kriegt man die wieder raus?

Viele Leute haben Angst, nie wieder ihr Haar zurückzubekommen wenn sie einmal Dreadlocks hatten. Dabei ist das doch alles garnicht so tragisch. Solange man die Dreadlocks nicht bereits Jahrzehnte hat, sollte das Haar noch in der Lage dazu sein, sich wieder entdreaden zu lassen. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten die Dreads wieder loszuwerden.

6. Da krabbeln doch irgendwann mal Tiere drin rum oder so!

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Dreadlocks in irgendeiner Art und Weise unhygienisch oder schmutzig seien. Wer seine Dreads pflegt, wird keinerlei Probleme mit ihnen bekommen. Doch genauso wie bei anderen Menschen auch, gibt es natürlich Individuen, welche meinen, sich nicht mit der Norm der Körperpflege abgeben zu müssen. Auch ein Dreadlocksträger wird eine solche Person als unangenehm empfinden. Tiere wird es in Dreadlocks nicht geben. Denn Dreadlocks sind lediglich Haare, Haare sind Horn und Horn ist weder ein guter Nährboden für Getier, noch schimmelt es. Punkt. Sollte man also jemanden sehen, dessen Dreads schimmeln, so wird sich diese Person etwas in die Haare geschmiert haben, was in diesen nichts zu suchen hat. Viele Naturhaarfärbemittel bestehen beispielsweise aus krümeligen organischen Stoffen, die, wenn man sie nicht vernünftig auswäscht (und das ist verdammt schwierig) anfangen könnten zu schimmeln.

5. Haste was dabei?

Immer wieder eine beliebte Frage, die einem vor allem in Clubs oder auf Festival häufig unterkommt. Und ganz kurz und knapp: Nur weil es Mescnhen gibt, die in ihrem Haar Drogen transportieren, heißt dies nicht, dass jeder Dreadhead Drogen konsumiert oder mit sich führt.

4. Du hörst doch auch Reggae, oder?

Eine Aussage, die aufzeigt, wie stark unser Äußeres erste Schlussfolgerungen hervorruft. Die Reggae-Szene hat den Dreadlocks Popularität gebracht, aber das begrenzt noch lange nicht die Träger der Frisur auf diese Musikgruppe. Im Gegenteil, die Dreadlocks-Szene ist sehr vielfältig und bunt.

3. Kann man die waschen?

Nein, jeder Dreadlocks-Träger trägt einen guten alten „Waschen ist nicht so cool“-Button. Dreadlocks kann man wie ganz normales Haar auch waschen. Der einzig wirkliche Unterschied ist, dass man sie im Gegensatz zu dem Großteil der Bevölkerung in GESUNDEM Maße wäscht und dass sie eine Ewigkeit zum trocknen brauchen.

2. Damit kriegst du doch keinen Job!

Nun, dem muss man widersprechen. Wir haben schon vielen Leuten Dreadlocks gemacht, die später trotz ihrer Dreadlocks in angesehenen Unternehmen beschäftigt waren und es auch heute noch sind. Die Einschätzung lautet: Pflegt man seine Dreads wirklich gut, sollten sie ordentlich wirken und demnach auch kein Hindernis für den Job darstellen.

1. Darf ich mal anfassen?

Diese Frage ist selten. Aber nur aus dem Grund, dass viele Menschen statt zu fragen einfach zugreifen. Oft sind das die gleichen Menschen, die eine Krise kriegen, wenn man ihnen durch’s Haar fährt. Die meisten haben erfahrungsgemäß nichts dagegen, wenn man ihre Dreads berührt, aber die höfliche Art ist es, ungefragt, streng genommen trotzdem nicht.

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