Bine

In 2005 Bine was faced with a dilemma: Seeing as how most professional hair dressers did not know how to make and maintain dreadlocks, she first acquired some basic knowledge of how to dread hair properly on internet forums and learned the techniques by experimenting on her own hair. Back then she had no clue that one day she would build an entire team of professional dread stylists.

She started the DreadFactory during her school years and, in light of increasing demands all over Europe, started to soon train dreadstylists. By working together with friends and colleagues she was able to set new standards and to establish the DreadFactory as a reliable and trustworthy partner, providing customers and fans with good service. Later, she and Elli founded the sister company Poppydreads. The DreadFactory also runs its own online shop managed by Janina.

Bine views the possibility of working with her friends and being able to turn passion into profession as an incredible gift in our modern job market.  She also treasures the immense trust her customers put in the Dreadfactory which enabled to grow into what it is today.

“Was uns im Leben am meisten durcheinander bringt, ist das Bild in unseren Köpfen, das uns sagt, wie es auszusehen hat.”

Interview

Wie bist du auf die Idee gekommen, die DreadFactory zu Gründen?

Es gab damals schlichtweg niemanden, an den ich mich wenden konnte, um professionelle Tipps für meine Dreads zu bekommen. Friseure hatten immer ein großes Fragezeichen im Gesicht, wenn man sie nach Dreadlocks fragte und Afroshops arbeiteten klassischer Weise häufig mit Wachs. Nachdem ich mich in die Materie eingelesen und diverse Selbstversuche gestartet hatte, aus denen ich teilweise auch schmerzlich lernte, wollte ich anderen einen zuverlässigen Ansprechpartner für professionelle Dreaderstellung bieten. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich dreaden total meditativ finde und immer gut dabei abschalten konnte. Mein Traumjob.

Warum eigentlich der Name DreadFactory?

DreadFactory ist ein Kunstwort, welches sich aus “Dread” (engl. Furcht) und “Factory” (engl. “Fabrik”) zusammensetzt. Es ist ein wenig ironisch gemeint, da Dreadlocks natürlich eine individuelle Dienstleistung sind und nicht in einer Fabrik erstellt werden können. Gerade wir in der DreadFactory legen viel wert auf Individualität und kreativem Anspruch, sodass Fließbandarbeit gar nichts für uns ist. Außerdem fand die damals 14-jährige Bine, dass der Name ganz gut klingt.

Wie lange machst du schon Dreads und seit wann schulst du andere Dreadmacher?

Ich arbeite an und mit Dreads seit ich zusammen mit einer Freundin meine ersten Dreads erstellt habe. Das muss ungefähr 2005 gewesen sein. Seit 2009 teile ich meine Erfahrung und gebe mein Wissen an andere Dreadstylisten der DreadFactory weiter. Auf diese Weise ist es uns möglich, in vielen verschiedenen Regionen unsere Dienstleistungen anbieten zu können.

Du arbeitest auch als Sachverständige für Dreadlocks, richtig?

Stimmt. Falls es mal dazu kommt, dass ein Sachverständigengutachten zu Dreadlocks von einem Gericht benötigt wird, werde ich angefragt und beurteile dann den Fall mit meiner professionellen Einschätzung. Wie in jedem Dienstleistungssektor kann es auch bei Dreadlocks manchmal zu Differenzen zwischen Dreadersteller und Kunde kommen und da braucht es dann einen neutralen Sachverständigen.

Was ist eigentlich für dich das besondere an Dreadlocks?

Dreadlocks sind nicht nur eine Art, das Haar zu tragen, sondern sind auch ein Statement, das jeder persönlich für sich setzt. Sie sind für mich etwas sehr individuelles, was die Gabe hat, das Innere eines Menschen nach außen hin auszudrücken. Ich finde es bemerkenswert, wie sich Dreads auf die Persönlichkeit eines Menschen auswirken können und wie abgefahren cool sie die Außenwirkung eines Menschen beeinflussen können. Wenn es um Dreadlocks geht, kommen mir Worte wie Freiheit, Ursprünglichkeit, Beständigkeit und Selbstbewusstsein in den Sinn. Wichtig dabei ist, dass Dreadlocks niemals gleich aussehen und jeder Kopf wirklich ganz anders ist.

Versteht ihr euch als Handwerker oder als Künstler?

Wir verstehen uns in erster Linie als Dienstleister. Gleichzeitig haben wir aber auch genug Spielraum für Kreativität, was diese Art der Arbeit für uns total spannend und befriedigend macht.

Was macht dich glücklich?

Was kann einen glücklicher machen als ein zufriedener Kunde? – Ne mal ernsthaft: Ich liebe Chai Latte, warme Sommertage und Wellenschaukeln auf dem Meer.

Dein Wunsch für die Zukunft?

Ich würde gerne mein ganzes Leben lang selbständig arbeiten können. Ich weiß, dass es ein totales Privileg in der heutigen Zeit ist, sein Hobby als Beruf ausüben zu können, aber ich schätze es wirklich wirklich sehr, dass ich diese Möglichkeit habe. Gerne würde ich noch viel weitere coole Projekte mit meinen Freunden umsetzen. Quasi bis wir graue Dreads haben und in unseren Schaukelstühlen in unseren Schrebergärten sitzen.